Zum 100. Geburtstag des belarussischen Nationaldichters Maxim Tank

Maxim Tank (Evgeny Skurko) 17.09. 1912 Dorf Pilkovschina, Bezirk Miadiel, Gebiet Minsk – 07.08. 1995) – war ein Schriftsteller von großem Talent, geprägt von tiefem Patriotismus und einzigartig. Er war ein König der Poesie, Dokumentarist, Schriftsteller, Übersetzer, ein bekannter politisch-sozialer Aktivist, Philosoph und Lyriker. Seine Poesie hat alle Farben und Worte des belarussischen Landes aufgesaugt und enthüllt ihre Originalität und Schönheit. Seine Kreativität wird über den Horizont seiner Zeit in einer neuen Ära an der Wende des 21. Jahrhunderts weiterbestehen.

Das literarische Vermächtnis von Maxim Tank ist untrennbar mit derm Narochansky Bezirk, den historischen Eckpfeilern des Landes und den schmerzhaften Erfahrungen des belarussischen Volkes verbunden. Es ist eine riesige Welt der Gedanken und persönlichen Erfahrungen des Autors. Die Liebeslyrik ist durchsetzt mit dem inneren Licht des Schriftstellers, seinem Sinn für das Schöne der Umwelt, seiner Freude über die menschliche Existenz, durchzogen mit der wahren Liebe und Güte zu den Menschen.

Jeder Autor hat seine eigene Sichtweise seiner Umwelt und der Welt als Ganzes. Für Maxim Tank ist es zu aller erst die Seenlandschaft von Narochansky, das Dorf Pilkovschina, wo er geboren wurde. Seine Heimat begeistert seine Poesie. Er schrieb: “Ich verbrachte oft die Tage und Nächte in der Nähe meiner Pinienbäume von Narochansky, wo alle meine Sorgen, wo all meine Freude, wo alle meine Gedanken sind.”

Weiters beeinflusste die Stadt Vilnius seine Poesie. In Vilnius trafen verschiedene Kulturen aufeinander und Maxim traf auf große Dichter und Denker: Wladimir Samoilow, Adam Stankiewicz, Gregory Schirma, Jerzy Putrament, Henry Dembinski, Jonas Karosas, sie alle haben Maxim Tank geistig bereichert. Hier studierte er auch und seine ersten Bücher wurden gedruckt: “Auf der Bühne”, “Die Farbe der Heidelbeeren” und “Unter dem Mast”. Gute Kenntnisse der polnischen Kultur halfen dem jungen Schriftsteller um mit den berühmtesten Werken der europäischen Literatur bekannt zu werden.

Zu Beginn des Großen Vaterländischen Krieges befand sich der Schriftsteller in Bielastok. Der letzte Zug führte ihn und seine Familie nach Osten in die Region Saratow. Dort begann er seine Ausbildung zum Berufsoffizier. Aber die Führung beorderte den Dichter nach Moskau, wo er zuerst bei der Zeitung “Sowjetisches Belarus” arbeitete, die von Michail Lynkov herausgegeben wurde. Diese Zeitung wurde für die belarussische Bevölkerung produziert und hinter der deutschen Front aus Flugzeugen abgeworfen. Seit dem Sommer 1942 hat Maxim Tank bei der satirischen Zeitung “Zerquetscht das faschistische Ungeziefer” gearbeitet. Im Jahr 1945 veröffentlichte er einige Gedichtbände, u.a. “Bereitet die Waffen vor” und “Durch den feurigen Horizont”.

In den Jahren 1948-1966 ist Maxim Tank der Chefredakteur der Zeitschrift der BSSR “Die Flamme”. Während dieser Periode seines Lebens entpuppt sich der Schriftsteller nicht nur als talentierter Schreiber, sondern auch als großer Organisator, als Vertreter der jungen Autoren, als öffentliche Persönlichkeit. In die gleiche Zeit fallen auch zahlreiche Reisen des Schriftstellers als Teilnehmer sowjetischer Delegationen ins Ausland. Der Schriftsteller arbeitet mit Vertretern fremder Kulturen, tauscht Erfahrungen aus und übersetzt viele Werke in die belarussische Sprache.

Maxim Tank war Teilnehmer des Ersten Weltfriedenskongresses . Er besuchte fast alle volksdemokratischen Länder, die Vereinigten Staaten und Westeuropa. Der Schriftsteller vertrat drei Mal die UdSSR in der UNO. “Als ich in die verschiedenen Länder gereist bin, war ich zutiefst davon überzeugt, dass überall auf der Erde nicht nur die Bäume, Gräser und Blumen wachsen, sondern auch die Poesie wächst. Ich fand sie auf all ihren Straßen, auf allen Kontinenten. Aber das Beste habe ich immer in der Heimat gefunden.” – erinnerte sich der Schriftsteller.

Die Lyrik von Tank lockte mit dem Reichtum und der Originalität der Strophen, der abwechslungsreichen Rhythmen und der Ausdruckskraft der Intonation. Die besten Gedichte des Dichters wurden im Jahre 1977 in die russische Sprache übersetzt und im Buch “Pinien von Narochansky” veröffentlicht, für die M.Tank die prestigeträchtigste literarische Auszeichnung in der Sowjetunion, den Lenin-Preis, erhielt (1978). Im Laufe der Zeit verliebte er sich in die philosophischen freien Verse und hob sie auf höchstes Niveau. Maxim Tank lenkte die Aufmerksamkeit auf alles Gute, das in die Welt der Poesie erschaffen wurde .

Von 1966 bis 1990 war der Autor Vorsitzender des BSSR-Schriftstellerverbandes und aktives Mitglied des Ständigen Ausschusses für die literarischen Beziehungen im gesamt-sowjetischen Schriftstellerverband. Er widmete viel Aufmerksamkeit der Literatur der ethnischen Minderheiten und setzte sich für deren Förderung in der UdSSR ein. Als Mitglied des Obersten Sowjets der BSSR traf er sich mit Vertretern der verschiedenen Nationen und knüpfte viele Freundschaften. Die Werke von M.Tank wurden als separate Ausgaben auf Russisch, Ukrainisch, Litauisch, Lettisch, Usbekisch, Tadschisch, Kasachisch, Polnisch, Bulgarisch, Koreanisch übersetzt und in vielen anderen Sprachen veröffentlicht. Der Autor selbst hat mehr als 160 Dichter der Welt übersetzt. Das zeigt nicht nur den Maßstab seiner Arbeit, sondern auch die Breite der Interessen des Schriftstellers. Sh.Petefi, N.Hikmet, J. Byron, Adam Mickiewicz, Yu.Tuvim, V.Branevsky, Yu.Slovatsky, Gorki und Wladimir Majakowski, A. Twardowski, Taras Schewtschenko und Iwan Franko, P. Tichina, M.Rylsky, M.Bazhan und V.Sosyura S.Tudor, T.Tilvitis und A.Ventslava E.Mezhelaytis und Ya.Sudrabkaln M.Kempe. Das sind die Klassiker und berühmte Zeitgenossen, deren Arbeiten von M. Tank in die belarussische Sprache übersetzt wurden.

In der Weltsicht des Maxim Tank ist der wichtigste Aspekt, das Maß aller Dinge und die einzige Wahrheit die grundtiefe und ehrliche Menschlichkeit.

Er wird für immer ein außergewöhnliches Talent, ein genialer Dichter, ein weiser Mann bleiben. Nicht nur für Belarus, sondern auch für die gesamte slawische Literatur wird er ein Stern erster Größe bleiben.

Er hinterließ den Weißrussen ein einzigartiges, wertvolles spirituelles Erbe von hohem Talent, Weisheit, Liebe und Freundlichkeit zu den Menschen . Er lebte Poesie, glaubte an ihre lebensspendende Kraft.

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