Tagung “Alternativen zu EU-Oligarchie und Finanzdiktatur”

Tagung im Palais Pálffy

 Alternativen zu EU-Oligarchie und Finanzdiktatur

 Die Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft veranstaltete am 19. Jänner 2013 im Palais Pálffy in Wien  in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft „Zeit-Fragen“ (Schweiz) bereits zum zweiten Mal eine Tagung über das Thema „Ein Europa der Vaterländer ist zukunftsfähig: Alternativen zu EU-Oligarchie und Finanzdiktatur“.

Dr. Peter Bachmaier gab in seinem Referat „Der neue Kalte Krieg gegen Russland und Weißrussland“ einen Überblick über die von den USA und der NATO in den letzten Jahren durchgeführte Strategie der Einkreisung Russlands und Weißrusslands. Diese leisten Widerstand durch eine Stärkung der Streitkräfte, das Bündnis mit China in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die Bildung einer Eurasischen Union und die Einschränkung der Tätigkeit westlicher Organisationen.

 Dr. Eike Hamer, Vorstand des Mittelstandsinstituts in Hannover, schilderte in seinem Referat „Neue Machtkonstellation in der Globalisierung – Deutschlands, Russlands und Weißrusslands Rolle in den neuen Machtblöcken“ die Herrschaft der internationalen Finanzelite mit Hilfe von IWF und NATO, die durch die Eurokrise sichtbar geworden ist. Diese Elite herrscht über Netzwerke, nicht über Nationen. Europa sollte sich deshalb mit den souveränen Staaten Russland und Weißrussland verbünden.

In dem Referat „Die EFTA als Alternative“ wurde darauf hingewiesen, daß die EFTA (Europäische Freihandelsassoziation), die 1960 gegründet wurde,  nach mehr als 50 Jahren von ihrem Sekretariat in Genf aus noch immer erfolgreich arbeitet und gerade für kleinere Staaten eine Alternative zur EU darstellt. Das wirtschaftliche Erfolgsmodell Schweiz  und die anderen Mitgliedsstaaten Liechtenstein, Norwegen und Island würden sich freuen, Österreich in diesem Verbund zu begrüßen.

David Stockinger (Wien) sprach in seinem Referat „Eine neutrale Friedensrepublik Österreich ist möglich“ über die zunehmende Militarisierung der EU, ihre globalen Machtansprüche und das Gegenkonzept einer neutralen Friedensrepublik, das einem Kleinstaat wie Österreich besser gerecht

wäre. In diesem Zusammenhang wurde auch der unmittelbare Zusammenhang von Neutralitätspolitik und allgemeiner Wehrpflicht bzw. militärischer EU-Integration und Berufsheer thematisiert.

Dr. Eva-Maria Föllmer-Müller (St. Gallen) betonte in ihrem Referat „Die Alternative zum Homo oeconomicus“ die Bedeutung der Genossenschaften als Grundlage einer von unten nach oben aufgebauten Gesellschaftsordnung. Die moderne ökonomische Denkweise und der Individualismus fördern die Konkurrenz und den Zerfall der Gesellschaft. Mit Hilfe der Genossenschaft, die der Sozialnatur des Menschen entspricht, kann diese Denkweise überwunden werden, denn der Mensch entwickelt sich durch die Gemeinschaft.

 Dr. Bachmaier betonte in seinem Schlußwort, daß die heutige Konstellation in der EU und in der Welt mit traditionellen politischen Begriffen nicht mehr adäquat erfaßt werden kann. Notwendig ist ein Zusammenschluß des ganzen Volkes gegen die internationalen Netzwerke und eine Zusammenarbeit mit jenen Staaten, die dagegen Widerstand leisten wie Russland und Weißrussland.

 

 

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