Hannes Hofbauer: In geopolitischer Balance oder zwischen allen Stühlen

Nach der Teilnahme an der ÖWG-Delegationsreise 2019 verarbeitete der bekannte österreichische Publizist, Verleger und Ost-Europa-Experte Hannes Hofbauer seine Eindrücke und Informationen zu einem sehr spannenden Artikel über Belarus, den wir hier empfehlen möchten.

Belarus 2019:

In geopolitischer Balance oder zwischen allen Stühlen

Von Hannes Hofbauer

 

Die vierspurige Autobahn vom Flughafen in die 40 Kilometer entfernte Hauptstadt Minsk säumen die üblichen großen Werbetafeln, die kaufkräftiges und reisefreudiges Publikum ansprechen sollen. Auffällig jedoch sind Inhalte und Ausstattung. Jede dritte bewirbt Casinos und die meisten übrigen sind sowohl in kyrillischen wie in chinesischen Schriftzeichen verfasst. Die hohe Dichte an Casino-Werbung hängt mit dem 2009 erlassenen Glückspielverbot in Russland zusammen, das notorische Spieler aus Moskau oder Sankt Petersburg nach Minsk fliegen lässt. Und die allgegenwärtigen chinesischen Schriftzeichen, mit denen bereits am Flughafen Ankünfte und Abflüge angekündigt werden, reflektieren den Vormarsch chinesischer Investoren, ihrer Manager und Arbeiter in der weißrussischen Republik.

 

Minsk selbst verändert sich rasend schnell. Überall schießen Kräne in die Höhe, der Bauboom ist atemberaubend. Die sowjetische Symbolik bleibt dabei bestehen. An vielen neu errichteten Wohnblocks entlang breiter Boulevards prangen rote Sterne oder Mosaike, die Geschichten aus der ruhmreichen Sowjetzeit erzählen. „Gutes bewahren und Modernes aufbauen“, lautet das Motto. Und mit dem Guten ist nicht der Kommunismus gemeint, sondern die sowjetische Gesellschaft, oder besser noch: das, was man 30 Jahre nach ihrem Ende positiv in Erinnerung behalten hat bzw. behalten will.

 

Die Zwei-Millionen-Metropole glänzt, als ob sie sich gerade im Finale des Wettbewerbs um die sauberste Stadt der Welt befinden würde. Dem vielgereisten Mittel- oder Westeuropäer sticht der Glanz auf den Straßen und Plätzen ins Auge. Die Reinlichkeit berührt ihn fast unangenehm. Sie hängt mit der nicht vorhandenen Arbeitslosigkeit zusammen, bzw. umgekehrt: Die staatlich vorgegebene Vollbeschäftigung garantiert eine blitzblanke Stadt. Eine Armada von Putztrupps läuft von früh bis spät durch die Straßen und Parks der weißrussischen Hauptstadt. Sie scheint den festen Auftrag zu haben, ein achtlos weggeworfenes Bonbonpapier noch bevor es den Boden berührt, einzufangen und in einen mitgeführten Mistsack zu packen. Nach jahrelangem Training eifern die BewohnerInnen diesem Modell von sich aus nach. Der weggeworfene Zigarettenstummel deutet darauf hin, dass in der Nähe wohl eine Touristengruppe unterwegs war. Ob die kleine Ordnung im Großen ihre Entsprechung hat?

 

Bemerkenswert ist jedenfalls, wie Langzeitpräsident Alexander Lukaschenko die Werkshalle der ehemaligen Sowjetunion – Belarus – nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates durch die Jahrzehnte lenkt. Zwischen Ost und West steuert er einen eigenständigen Kurs, der sich mal als Liebkind Moskaus geriert und dann wieder ein Anlehnungsbedürfnis an Brüssel zeigt. Sein autokratischer Kurs kann sich einer breiten Zustimmung im Volk sicher sein kann. Dies umso mehr, seit man gesehen hat, wie harter Nationalismus im Nachbarland Ukraine schnell zum Krieg und zur Zerstörung der Staatlichkeit führen kann. Die Mehrheit der knapp 10 Millionen Weißrussinnen und Weißrussen mögen ihren Präsidenten nicht lieben, aber sie wissen seine Arbeit als geschickten Lenker in schweren (geo)politischen Zeiten zu schätzen, zumal Administration und Polizeiapparate dafür Sorge tragen, dass sich neben Lukaschenko keine brauchbare personelle Alternative etablieren kann.

 

Wirtschaft in Staatshand

 

Geschätzte 70% der belarussischen Wirtschaft befinden sich in staatlichen Händen. Das reicht vom größten Werk des Landes, dem Kalikonzern Belaruskali, der mit 20.000 Beschäftigten ca. 15% des Weltbedarfs an Kalidüngermitteln deckt, über den Energiesektor, Banken, Traktor- und Landwirtschaftsmaschinenfabriken, die chemische Industrie, das öffentliche Verkehrswesen, frühere sowjetische Musterbetriebe für Haushalts- und Elektrogeräte bis zur Landwirtschaft, in der Kooperativen die vorherrschende Organisationsform sind. Diese früheren Kolchosen produzieren, wie z.B. jene riesige mit dem Namen „Snov“ in Neswisch südwestlich von Minsk, Fleisch, Getreide und Zucker – auch für den Export. Praktisch der gesamte landwirtschaftlich genutzte Grund und Boden ist staatlich und kann von Privaten gepachtet werden, während das Wohnen in der Stadt bald nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Privatsache geworden ist. Private Eigentumsformen sind auch im IT-Sektor, bei Dienstleistungen, in der Gastronomie und in den meisten Gewerben vorherrschend.

 

Makroökonomisch hängt die belarussische Wirtschaft von den Energiepreisen und damit von Russland ab. Im Jahr 2018 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 3%[1], das BIP/Kopf liegt bei 14.000 Euro im Jahr (zum Vergleich die Ukraine: 6400 Euro; Russland: 19.000 Euro). Arbeitslosigkeit ist in Belarus aufgrund des hohen staatlichen Anteils an der Ökonomie ein unbekanntes Phänomen, offiziell weist die Statistik 0,3% aus.

 

Die Staatsverschuldung lag 2018 bei 52% des BIP.[2] Während die Exportstruktur von Belarus nach Russland und die Europäische Union mit 38% bzw. 31% der Ausfuhren relativ ausbalanciert ist, kommen 59% der weißrussischen Importe aus Russland und nur 19% aus der EU.[3] Die Hauptexportgüter sind rohe und raffinierte Erdölprodukte, die 25% der Gesamtexporte ausmachen, und Kalidünger (knapp 10%), gefolgt von LKWs und Traktoren (8%), Holz (4%) und Milchprodukten.[4] Die größten Einfuhrposten setzen sich aus – bislang billigem – russischem Gas und Rohöl zusammen, die entweder über die Transitleitung Druschba nach Westeuropa durchgepumpt oder raffiniert als Benzin und Diesel weiterverkauft werden. Die Energieimporte machen 27% der Gesamteinfuhren aus.[5]

 

Strategisch ist es der belarussischen Führung bislang gelungen, sowohl den Ausverkauf von Kernstücken der heimischen Ökonomie an westliches Kapital als auch die Übernahme gewinnträchtiger Branchen durch russische Oligarchen zu verhindern. Anfang der 2000er Jahre kam es diesbezüglich zu einem wirtschaftspolitischen Showdown, der bis heute einen nachhaltigen Effekt auf ausländische Schnäppchenjäger ausübt. Russisches Oligarchen-Kapital aus dem Umkreis der Familie Jelzin hatte es auf den größten Staatsbetrieb, Belaruskali, abgesehen. Monatelang waren Ministerialbeamte und Konzerndirektoren geschmiert worden, um einen entsprechenden Kaufvertrag aufzusetzen. Offensichtlich beobachtete der weißrussische Geheimdienst das Treiben genau, griff jedoch vorerst nicht ein. Erst als die russische Delegation zur feierlichen Vertragsunterzeichnung am Flughafen Minsk eintraf, schlugen die Behörden im August 2013 zu und verhafteten nicht nur die bestochenen Weißrussen, sondern sperrten kurzer Hand auch die russische Gruppe samt Generaldirektor ein. Die Warnung kam an.

 

Der Kampf ums Öl

 

Nicht alles glänzt so wie die Plätze und Straßen von Minsk. Belarus kämpft mit vielen Problemen. Mit dem zurzeit größten steht und fällt das ganze System Lukaschenko. Es geht um die Frage der Energiepreise, genauer: um die Änderung in der Besteuerung von Erdöl, die Russland Anfang 2019 beschlossen hat. In Minsk wertet man dies als Angriff Moskaus auf das Land. Präsident Lukaschenko zeigte sich bereits im Sommer 2018 besorgt über die möglichen Folgen. In einem Interview mit dem TV-Sender „Belarus 1“ meinte er auf die Journalistenfrage, wovor er Angst habe, etwas erratisch: „Erstens habe ich gar keine Angst mehr. Ich bin ein Mann, der viele Ängste bereits hinter sich hat. Es gibt aber eine Angst – wenn sie überhaupt als Angst zu bezeichnen ist: das ist die Wirtschaft.“[6] Und „die Wirtschaft“ bedeutet für Belarus im Klartext: der Öl- und Gaspreis, also die Politik des Kreml.

 

Mit den in Sibirien geförderten Energieträgern weiß Moskau schon lange Politik zu machen. Das ist der russischen Seite grundsätzlich nicht zu verwehren, wie diese allerdings derzeit betrieben wird, stößt Minsk sauer auf. Doch der Reihe nach. Beginnen wir im 2013, als die Europäische Union nach jahrelangen Verhandlungen im Rahmen des Formats „Ostpartnerschaft“ drauf und dran war, die Ukraine als größtes Land des post-sowjetischen Ostens aus dem Einflussbereich Moskaus herauszulösen. Mit einem sogenannten Assoziierungsabkommen sollte Kiew an die Brüsseler Union gebunden werden, seinen Markt schutzlos Westkonzernen öffnen und die Beziehungen mit Russland zurückfahren. Der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch zog im letzten Moment seine Zustimmung zurück. Am eigens für den 29. November 2013 einberufenen Gipfel in Vilnius unterzeichneten nur Moldawien und Georgien das vorbereitete EU-Abkommen. Janokowitschs „Njet“ war vernunftgeleitet und basierte auf dem unterschiedlichen Preis, den Moskau für sein Gas verlangte. Denn die Ukraine musste im Jahr 2013 durchschnittlich 420.- US-Dollar für 1000 Kubikmeter berappen, während Belarus Anfang 2014 für dieselbe Menge eine Rechnung über 166 US-Dollar präsentiert wurde. Moskaus Versprechen, im Falle einer Ablehnung des Assoziierungsvertrages über eine Preisreduktion verhandeln zu wollen, überzeugte Janukowitsch. Dass Brüssel sein „Nein“ nicht zur Kenntnis nahm und in der Folge auf einen Regimewechsel setzte, der auch gelang, führt uns für diese Geschichte auf Abwege, wiewohl die harte Linie von EU und USA in den Köpfen der weißrussischen Verantwortlichen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

 

Der billige Energiepreis, den Minsk – damals im Vergleich zu Kiew – zu zahlen hatte, ersparte dem Land im Jahr geschätzte 10 Mrd. US-Dollar. In der Folge sank der Weltmarktpreis für Rohöl und Gas, und Anfang 2019  kosten 1000 Kubikmeter russisches Gas für Minsk 129.- US-Dollar, während die Ukraine dafür 317.- US-Dollar bezahlt[7]. Doch ein kürzlich beschlossenes russisches Steuergesetz dürfte den Preis merklich in die Höhe treiben. Es geht um mehrere Milliarden US-Dollar pro Jahr, um Summen von volkswirtschaftlicher Relevanz.

 

In der russischen Duma ist eine sogenannte Erdölfördersteuer beschlossen worden, die im Zeitraum von 2019 bis 2024 schrittweise die Steuer auf Erdölexporte ablösen soll. Der Unterschied besteht technisch darin, dass nun die Steuer am Ort der Förderung anfällt, während bis dato erst der Export besteuert worden ist. Weil aber die Exportsteuer innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion, insbesondere für das energiearme Belarus, über den sogenannten „Integrationsrabatt“ nicht anfiel, musste sich Minsk darum nicht kümmern – und konnte mit der Verarbeitung der zollfrei importierten Energieträger seinerseits lukrative Exportgeschäfte machen. Nun wird sich das radikal ändern. Die Erdölfördersteuer fällt lange vor dem Export an und verteuert Öl und Gas allgemein. Während heimischen russischen Verbrauchern gewisse Entlastungen gewährt werden, ist das für exportiertes Gas und Öl nicht vorgesehen. Noch verhandelt Minsk mit Moskau, um einen Ausweg zu finden. Doch der Kreml und seine Energieriesen scheinen wenig kompromissbereit. Der weißrussische Wirtschaftsminister Dmitri Krutoi musste eingestehen, dass die Budgetprognosen für 2019 auf Basis der russischen Erdölfördersteuer bereits neu berechnet werden.

 

Die saftige Preiserhöhung für russisches Rohöl erklärt Vladimir Zharikhin, Chefanalytiker am Moskauer Institut für die GUS-Staaten, mit dringend gebotenen Spar- und Reformmaßnahmen, die nicht zuletzt durch das seit April 2014 bestehende EU- und US-Embargo notwendig geworden sind: „Russland musste seine Wirtschaft restrukturieren und Ausgaben kürzen. Und es erwartet sich von Belarus, seinen Part zu schultern und zu kooperieren. Leider,“ so Zharikhin weiter, „bringt Herr Lukaschenko nicht immer das notwendige Verständnis dafür auf.“[8]

 

Dass dieser ökonomische Keil, der über den Ölpreisstreit zwischen Minsk und Moskau entstanden ist, geopolitisch von den USA und der EU genützt werden kann (und wird), darüber gibt es keinen Zweifel. In einer neuen Richtschnur zur Destabilisierung Russlands spricht die US-amerikanische RAND-Corporation[9], ein in Santa Monica/Kalifornien beheimateter regierungsnaher Think Tank, offen darüber. Im Feld der Geopolitik nennen die RAND-Männer „das Fördern von Liberalisierungsschritten in Belarus“ an dritter Stelle hinter der „Bewaffnung der Ukraine“ und der „Unterstützung syrischer Rebellen“. Die Schwäche von Belarus wird als möglicher Hebel gegen Russland verstanden, allerdings meinen die Autoren des Vorschlages, dass eine aggressiv betriebene Liberalisierung von Belarus zwar in hohem Maße zur Destabilisierung Russlands beitragen könnte, die Aussichten auf Erfolg jedoch nicht sehr groß seien.

 

In den laufenden Verhandlungen zwischen Minsk und Moskau geht es um viel Geld. Ministerpräsident Dmitri Medwedew erinnert gerne daran, dass Moskau Belarus seit 2005 mit 100 Mrd. US-Dollar subventioniert habe und dass damit irgendwann einmal Schluss sein müsse. Für weitreichende Forderungen sei Moskau dem Vernehmen nach aber dennoch bereit, weiterhin den billigen Ölregen über Weißrussland auszugießen. Es ist von der Einführung einer gemeinsamen Währung – dem russischen Rubel – die Rede, einheitlichen Zoll- und Visabestimmungen und dem Aufbau russischer Militärbasen.[10] Minsk gibt sich unnachgiebig und sperrt sich gegen derartige Integrationspläne. Stattdessen verlautbart der Vizechef des weißrussischen Ölunternehmens BNK, Sergej Grib, bis Jahresende 2019 alternative Öl-Routen einrichten zu wollen. Ihm zufolge sollen die zwei großen belarussischen Raffinerien Mosyr und Navapolatsk demnächst über die Häfen Odessa (Ukraine) und vom Baltikum mit Rohöl versorgt werden. Angedacht sind Lieferländer wie Aserbaidschan, Saudi Arabien oder Nigeria.[11] Damit wäre ein geopolitischer Schwenk in Richtung Westen verbunden. Realistischer ist die Einschätzung, dass derlei von Minsk öffentlich geäußerte Gedankenspiele mehr als Drohungen gegen Moskau zu verstehen sind, würde doch ihre Verwirklichung nicht nur den großen slawischen Bruder stark verstimmen, sondern auch immense Kosten verursachen. Dennoch: Belarus befindet sich Mitte 2019 in einer Phase der schleichenden Abwendung von Moskau, was in der Europäischen Union sogleich mit verstärkter Zuwendung beantwortet wird. Die Intensivierung der Gespräche im Format der „Ostpartnerschaft“ und die Vergrößerung von Botschaften aus EU-Ländern sind Indizien dafür, wie auch der Konsul der österreichischen Vertretung gegenüber dem Autor freimütig eingesteht. Freilich: solches Ost-West-Pendeln ist nicht neu in den Beziehungen von Belarus zu Russland auf der einen und der EU auf der anderen Seite, und Präsident Lukaschenko hat es in dieser Pendelpolitik zur Meisterschaft gebracht.

 

Die Milch wird sauer

 

Der anhaltende russisch-weißrussische Streit hat mehr Facetten als das Gerangel um den Ölpreis. Alle paar Monate wird auch die belarussische Milch schlecht, so jedenfalls sehen es russische Fachleute, die den Import von Lebensmitteln kontrollieren. In den vergangenen Jahren hat die staatliche russische Veterinär- und Sanitätskontrolle Rosselkhoznadzor kurz- bis mittelfristige Importsperren für 54 weißrussische Unternehmen erlassen, die den Produzenten Verluste in dreistelliger Dollar-Millionenhöhe beschert haben. Dabei geht es in erster Linie um Milch und Milchprodukte, die zu den wichtigsten Exportartikeln von Belarus gehören. Als Gründe werden gesundheitsschädliche Substanzen angegeben, die Milchprodukte angeblich ungenießbar oder sogar gefährlich machen. Minsk vermutet allerdings hinter den rhythmisch erlassenen Embargos einen beinharten Kampf um Marktanteile, verdrängt doch die vergleichsweise billige weißrussische Milch lokale russische Produzenten vom Markt. Russische Experten wiederum werfen Minsk vor, nicht nur weißrussische Milchprodukte zu liefern, sondern auch EU-Ware umzupacken und diese trotz bestehendem Embargo gegen EU-Agrarprodukte nach Russland zu schmuggeln. Die Wirtschaftsbeziehung zwischen den Nachbarn ist angespannt. Von einem kooperativen Umgang in der bestehenden Eurasischen Union ist man zurzeit weit entfernt.

 

So wurde Ende April 2019 sogar das Erdöl schlecht und es kam erstmals zu einer Unterbrechung der Transitlieferungen. Am 24. April gegen 22 Uhr stoppten polnische Spezialisten die Zufuhr von ihrer Meinung nach qualitativ ungenügendem Erdöl. Der weißrussische Staatskonzern Belneftekhim schloss sich der polnischen Analyse an und beschuldigte Moskau, schlechtes Öl zu liefern, das in der Lage sei, die Raffinerien zu beschädigen. Ob es sich dabei um eine Retourkutsche für die häufigen Milchembargos handelte oder tatsächlich mindere Ölqualität in die Röhren kam, darüber wird trefflich und sicherlich noch länger gestritten werden. Dem Zustand der Eurasischen Union stellen solche Konflikte jedenfalls kein gutes Zeugnis aus.

 

Auch die Sprache der Diplomaten wird rauer und die gegenseitigen weißrussisch-russischen Beschuldigungen hörbarer. So warf im März 2019 der russische Botschafter in Minsk, Mikhail Babich, in Anspielung auf Kritik an der neuen Erdölfördersteuer Minsk vor, es solle „Russland nicht lehren, wie es zu leben habe“. Im Gegenzug verlautete es aus dem weißrussischen Außenministerium, dass Moskau im Umgang mit Belarus gefälligst „den Unterschied zwischen einem Föderaldistrikt und einem unabhängigen Staat“ zu verstehen habe.[12] Die Eskalation der Worte wurde letztlich durch die Abberufung des russischen Botschafters vermieden, das Misstrauen ist damit freilich nicht ausgeräumt.

 

Die Eurasische Union mit ihren fünf Mitgliedsstaaten Russland, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Armenien steckt auch noch vier Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 2015 in den Kinderschuhen. So ist es bislang nicht gelungen, eine umfassende Zollunion herzustellen, ganz zu schweigen von einem ungehinderten Verkehr von Kapital, Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräften – wie er für die Europäische Union konstitutiv ist. Zwar existiert eine gemeinsame Kommission, die entsprechende Regelungen verordnen kann, aber die Umsetzung verbleibt in nationalstaatlicher Verantwortung. Dies zu beklagen, wäre angesichts der negativen Erfahrungen, die strukturschwache Mitgliedsländer der EU mit der EU-Kommission und dem Gerichtshof machen, töricht. Dennoch bleibt festzustellen, dass Anspruch und Wirklichkeit der Eurasischen Union weit auseinander klaffen.

 

Der beschriebenen multilateralen wie bilateralen Misere zum Trotz, gelingt es Minsk und Moskau immer wieder, einander gegenseitig aus der Patsche zu helfen. So konnte Minsk mühsame und die eigene Souveränität gefährdende Verhandlungen mit dem IWF abbrechen, weil Moskau im Frühjahr 2016 dem Bruderland mit einem Zwei-Milliarden-Dollar-Kredit über einen genau für solche Fälle geschaffenen „Eurasischen Fonds für Stabilität und Entwicklung“ aushalf. Forderungen des IWF nach restriktiver Austeritätspolitik und Privatisierung staatlicher Betriebe waren damit hinfällig.

 

Die Erfahrungen, die Belarus in den vergangenen Jahrzehnten mit westlichen Finanz-, Regierungs- und sogenannten Nichtregierungsorganisationen gemacht hat, sind es auch, die Minsk immer wieder davor zurückschrecken lässt, sich in höherem Maße der Europäischen Union anzunähern bzw. sich ihr gar auszuliefern. Bereits zwei Mal in der jüngeren belarussischen Geschichte führten Annäherungsversuche an die EU dazu, dass diese sogleich in den Modus Regimewechsel kippte. 2004 waren es die Soros’sche Open Society Foundation und der langjährige Leiter des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) sowie OSZE-Beobachter in Minsk Hans-Georg Wieck, die die (vermeintliche) Schwäche von Lukaschenko nutzten, um dessen Sturz zu orchestrieren[13]; und Ende 2010 versuchte die Europäische Union nach reger Besuchsdiplomatie von Javier Solana (EU-Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik), Guido Westerwelle und Radosław Sikorski (deutscher und polnischer Außenminister) während der belarussischen Präsidentschaftswahl eine gewalttätige Demonstration im Zentrum von Minsk für einen orangen Regimewechsel zu nutzen.[14] Die Machthaber in Minsk wissen also sehr wohl, wohin sie eine kompromisslose Gegnerschaft zu Moskau treiben würde.

 

Die Hoffnung ist chinesisch … und digital

 

Zurück zur Milch und ihren Exportproblemen. Der auf Zuckerbrot und Peitsche beruhenden Moskauer Außenwirtschaftspolitik zunehmend überdrüssig, sucht man in Minsk nach neuen Märkten für genau jene Produkte, die in Russland immer wieder auf Importsperren stoßen. In China scheint man einen solchen neuen Partner gefunden zu haben. Als bisher einzigem Land der Eurasischen Union hat Peking Weißrussland seinen Agrarmarkt

geöffnet. Seit kurzem werden Milchprodukte und Rindfleisch in belarussischen Kooperativen für chinesische Verbraucher verpackt. Dass China diese neue Exportmöglichkeit an Bedingungen knüpft, verwundert nicht. Kooperation ist keine Einbahnstraße. Die neue Seidenstraße – auch „Belt-and-Road-Initiative“ genannt – schlägt in Belarus eines ihrer großen Zelte auf. Gleich neben dem internationalen Flughafen von Minsk, der hier „nationaler Flughafen“ heißt, entsteht ein riesiger Hub für den Umschlag chinesischer Güter, der sogenannte “Great Stone Industrial Park”. Straßen werden gebaut, Hallen hochgezogen … und überall sind chinesische Ingenieure und Arbeiter am werken.

 

Schon steckt chinesisches Kapital im größten Wasserkraftwerk in Vitebsk, dem PKW-Joint Venture “BelGee” in Zhodzina oder dem LKW-Kranhersteller Zoomlion-MAZ in Mogilev.[15] Weitere Großinvestitionen in die Chemieindustrie sowie den Maschinenbausektor sind in Vorbereitung. Und im Rahmen des Seidenstraßen-Projektes investiert chinesisches Kapital Milliardenbeträge in den Ausbau des Eisenbahnnetzes[16].

 

Neben China setzt Minsk auf die digitale Revolution. Ein Präsidentenerlass vom 21. Dezember 2017[17] erleichtert Entwicklungen auf diesem Gebiet und gibt grünes Licht für eine IT-Branche jenseits staatlicher Kontrolle. Sogar eine Legalisierung von Kryptowährungen wie Bitcoins ist darin vorgesehen und belarussischen Unternehmen wird es anheim gestellt, das Blockchain-Verfahren zu verwenden. Lukaschenko hat mit diesem Erlass eine wesentliche Zukunftsbranche dereguliert, entsprechend schießen überall IT-Startups aus dem Boden, die freilich nicht nur für den belarussischen Markt arbeiten.

 

Souveränität als nationales Selbstverständnis

 

Die belarussische Staatsideologie, und eine solche gibt es zweifelsohne, ist weder für westliche Freimarktwirtschaftler noch für nostalgische Planwirtschaftler leicht zu fassen. Sie ist von beidem etwas. Freie Betätigungsmöglichkeit herrscht im gesamten Dienstleistungsbereich, der IT-Branche und auch – der Kunde dankt es – der Gastronomie. Dafür gibt es auch staatlicherseits besondere steuerliche Anreize für Kleinbetriebe und Einzelunternehmer sowie seit Mitte 2017 auch die Möglichkeit, ohne spezielle Registrierung Ein-Personen-Gesellschaften zu gründen.[18] Diese erfreuen sich insbesondere in der Kunstszene und im Agrartourismus großer Beliebtheit.

 

Dem „kleinen Liberalismus“ in gewissen Sektoren steht die starke staatliche Hand für strategische Betriebe gegenüber. Was ein strategischer Betrieb ist, verbleibt in der Definitionshoheit der Staatsführung. Die ideologische Basis dafür ist das Selbstverständnis einer souveränen Staatlichkeit, die nicht wie überall sonst bloß als eine politische, sondern auch als eine ökonomische Selbständigkeit begriffen wird. Der belarussische Begriff von Unabhängigkeit inkludiert die Kontrolle der wirtschaftlichen Herzstücke des Landes und darüber hinaus die Möglichkeit staatlicher Lenkung im Sozial- und Steuerbereich. So ergibt sich beispielsweise die Vollbeschäftigung im Land nicht aus dem freien Spiel von konkurrierenden Marktteilnehmern, sondern ist dem staatlichen Willen geschuldet, Menschen in Arbeit zu bringen – und zu einem gewissen Grad auch dazu zu zwingen. Denn seit März 2017 erhebt der Staat eine Sondersteuer von Arbeitsunwilligen, die dem damals erlassenen Dekret gegen das „soziale Schmarotzertum“ folgt.

 

Dem starken Staat in der Wirtschaft steht in erster Linie die Europäische Union entgegen. Da sind zum einen die seit über 15 Jahren bestehenden, nach wie vor aufrechten EU-Sanktionen gegen Belarus zu nennen, die zwar Ende Februar 2016 wesentlich gelockert wurden (indem z.B. das Einreiseverbot für Lukaschenko aufgehoben wurde), aber für Waffenlieferungen, polizeilich verwendbare Ausrüstungen und eine Handvoll Personen zuletzt bis Februar 2020 verlängert wurden. Gewichtiger und für die Souveränität Weißrusslands bedrohlicher als dieses Embargo ist jedoch der Versuch Brüssels, das Land – wie die Ukraine, Georgien und Moldawien – mittels Assoziierungsabkommen an die Bedürfnisse der Europäischen Union bzw. deren Konzerne zu binden. Seit Jahren wird dieses Projekt im Rahmen der sogenannten Ostpartnerschaft betrieben. Im Kern geht es der EU dabei um dreierlei: Institution Building, Energy Security und Economic Integration. Ins Deutsche könnte man die Schlagwörter übersetzen mit: Errichtung einer EU-kompatiblernAdministration, Herstellung einer von Russland unabhängiger werdenden Energieversorgung sowie Zurückdrängung des Staates aus wirtschaftlichen Belangen und Marktöffnung für westliche Großkonzerne.

 

Minsk nimmt am Programm der Ostpartnerschaft teil, versucht sich aber trotz (oder wegen) der Konflikte mit Russland als Mittler zwischen Ost und West zu positionieren. Zum 10. Jahrestag der Ostpartnerschaft, der am 13./14. Mai 2019 im Rahmen einer pompös aufgemachten Feier in Brüssel veranstaltet wurde, erklärte der belarussische Außenminister Waldimir Makej: „Die anhaltenden Konfrontationen und Widersprüche zwischen Ost und West, zwischen Russland und der Europäischen Union sind für uns ein Problem, weil wir uns zwischen zwei großen Lagern befinden. Wir leiden unter dieser Konfrontation und möchten sie vermeiden.“[19] Alexander Lukaschenko nahm übrigens nicht an der Feier teil. Sein Fernbleiben begründete Außenminister Makej trocken mit den Worten: „Einstweilen können wir nicht davon sprechen, dass unsere Beziehungen mit der Europäischen Union hoch entwickelt sind.“[20] Donald Tusk, Jean-Claude Juncker und Federica Mogherini mussten mit dem weißrussischen Chefdiplomaten Vorlieb nehmen.

 

Worauf es Brüssel und Washington besonders abgesehen haben, ist die vollständige Öffnung Weißrusslands für ausländische Investoren. Zwar unterhält Minsk eine eigene „Nationale Agentur für Investitionen und Privatisierung“, doch dort wird gezielt nach ausländischem Kapital gesucht, das in ausgesuchten Branchen wie der pharmazeutischen Industrie, der Biotechnologie, dem Maschinenbau oder dem Tourismus investieren soll. „Ausländische Direktinvestionen in Kernbranchen wie Petrochemie, Landwirtschaft und Produktion von Alkohol sind streng limitiert“, beklagt beispielsweise das belarussische Büro des US State Department.[21] Und mit der Privatisierung von großen belarussischen Staatsbetrieben kommen EU und USA auch nicht voran.

 

Dennoch bleibt die Frage, wie lange Minsk den Begehrlichkeiten westlichen Kapitals noch Stand halten kann, insbesondere seit das Land auch von der russischen Seite her verstärkt unter ökonomischem Druck steht. Die Anlehnung an China allein wird wohl nicht die Lösung sein.

 

Sparmaßnahmen scheinen unausweichlich. Diese könnten auch den Sozialbereich treffen, der gut ausgebaut und leicht zugänglich ist. In einem Niedriglohnland wie Belarus, wo Durchschnittslöhne bei umgerechnet 500.- Euro im Monat liegen und viele Menschen nur mit 300.- Euro nach Hause gehen, ist die staatliche Sozial- und Daseinsvorsorge doppelt wichtig. Bislang klappt sie trotz mancher Mängel auf hohem Niveau. Doch auch die Preise am freien Markt ziehen an. So kostet am zentral gelegenen Komarowski-Markt das Kilogramm Brot im Frühsommer 2019 umgerechnet 80 Cent, der Liter Milch 60 Cent und die Kartoffel sind um 30 Cent pro Kilo zu haben, während Obst und Gemüse fast Westpreise erreichen. Öffentlicher Transport ist erschwinglich. Für die gerade im weiteren Ausbau befindliche Minsker Metro kommt eine Fahrt auf umgerechnet 27 Cent.

 

Studieren kann teuer sein, sehr teuer sogar. Wenn man keine staatliche Unterstützung erhält, gelten oft westliche Marktpreise. Auf der Fakultät für internationale Beziehungen der staatlichen Universität, die in einem zwölfstöckigen Neubau gegenüber dem ebenfalls neu errichteten Hauptbahnhof untergebracht ist, muss der Großteil der 2000 Studierenden jährlich 2500.- US-Dollar hinlegen, um in vier Jahren zu einem Abschluss kommen zu können. Und ein junger angehender Lehrer aus einem sprachwissenschaftlichen Institut nützt alle seine Ferien, um in Deutschland als Reinigungskraft Geld zu verdienen, damit er hier in Minsk studieren kann. Stolz zeigt er das Formular der „Bundesagentur für Arbeit“, mit dem er für 66 Tage ein Arbeitsvisum für ein Kölner Gebäudereinigungsunternehmen erhält. Als Vorleistung muss der Student einer belarussischen Vermittlungsagentur 200.- Euro bezahlen, nochmals 200.- Euro, damit ihn die deutsche Firma anstellt, zwei Busfahrten von je 50.- Euro für die 30stündige Reise nach und von Köln sowie Geld für eine Bettstatt in einem rheinländischen Wohnheim. Sein Stundenlohn in Deutschland: 10,56 Euro brutto. Was ihm übrig bleibt, ist mehr als das Dreifache von dem, was seine Mutter als technische Angestellte in Minsk verdient.

 

Während sich der junge weißrussische Student mit seiner Situation zufrieden zeigt und auch auf Nachfrage betont, nicht auswandern zu wollen, solange er hier in Belarus als Lehrer sein Auslangen finden kann, denkt die österreichische Botschafterin Aloisia Wörgetter schon weiter. In ihrer Rede vor besagter Studentenschaft ermuntert sie die jungen Menschen, die deutsche Sprache zu lernen: „Es zahlt sich aus, Deutsch zu lernen und sich gut auszubilden. Wir brauchen Leute wie euch“, meint sie. Auch solche Aufrufe zur Emigration bedrohen die belarussische Gesellschaft und vor allem auch den vorhandenen Willen, souverän und unabhängig zu bleiben.

 

Der Beitrag ist erschienen in: LUNAPARK 21, Heft 46/ Sommer 2019. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

 

[1] Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), Moving into the slow Lane. Economic Analysis and Outlook für Central, East and Southeast Europe. Wien, im März 2019, S. 66

[2] Außenwirtschaft Austria der WKO, Wien im März 2019, S. 5

[3] Ebd., S. 4

[4] www.worldstopexports.com/belarus-top-10-exports/ (30.5.2019)

[5] httpd://atlas.media.mit.edu/de(profile/country/blr/ (30.5.2019)

[6] https://de.sputniknews.com/panorama/20180827322112004-weissrussland-lukaschenko-angst/ (30.5.2019)

[7] https://belarusdigest.com/story/the-reduction-of-oil-dotations-from-russia-a-catastrophe-for-belarus/; siehe auch: https://www.kyivpost.com/business/average-price-of-imported-gas-in-january-2019-falls-to-318-per-1000-cubic-meter.html (4.6.2019)

[8] Vladimir Zharikhin zit. in: Dmitry Babich, Belarusian Leader Lukashenko Has Misplaced His Faith in a Compromise with the West – Again, in: Strategic Culture Foundation, Moscow, Dec. 25, 2018

[9] RAND (Hg.), Overextending and Unbalancing Russia. Assessing the Impact of Cost-Imposing Options. O.O. 2019, S. 4

[10] https://belarusdigest.com/story/the-reduction-of-oil-dotations-from-russia-a-catastrophe-for-belarus/

[11] https://de.sputniknews.com/panorama/20190423324778099-zollstreit-weissrussland-findet-alternative-fuer-russisches-oel/ (30.5.2019)

[12] https://belarusdigest.com/story/a-major-diplomatic-row-between-mins-and-moscow-explained/ (30.5.2019)

[13] Programm zur Förderung der politischen Alternative in Belarus. Zit. in: Ost-West-Gegeninformationen, Jg. 16, Nr. 2/2004. Graz 2004; in: Hannes Hofbauer, Mitten in Europa. Politische Reiseberichte aus Bosnien-Herzegowina, Belarus, der Ukraine, Transnistrien/Moldawien und Albanien. Wien 2006, S. 80

[14] Dmitry Babich, Belarusian Leader Lukashenko Has Misplaced His Faith in a Compromise with the West – Again, in: Strategic Culture Foundation, Moscow, Dec. 25, 2018

[15] Palina Prysmakova, Why does China Invest in Belarus? Billions of Loans from Perspective of Chinese Local Governments, in: Belarusian Political Science Review, Vol 3, o.O. 2014/2015, siehe auch: https://www.belarus.by/en/business/business-news/belarusian-chinese-zoomlion-maz-starts-mass-producing-countrys-largest-automobile-cranes_i_0000084793.html (3.6.2019)

[16] https://www.beltandroad.news/2019/02/01/china-belarus-and-the-bear-in-the-room (6.6.2019)

[17] https://forumdialog.eu/2018/11/07/die-belarussische-wirtschaft-eine-bleibende-herausforderung/ (30-5-2019)

[18] https://belarusdigest.com/story/state-owned-enterprises-threaten-economic-prospects-digest-of-the-belarusian-economy (30.5.2019)

[19] https://deu.belta.by/politics/view/belarus-tritt-fur-uberwindung-von-widerspruchen-zwischen-eu-und-russland-ein-42964-2019/ (6.6.2019)

[20] https://deu.belta.by/politics/view/makej-erzahlt-warum-lukaschenko-den-gipfel-ostliche-partnerschaft-in-brussel-nicht-besucht-42942-2019/ (6.6.2019)

[21] https://www.state.gov/reports/2018-investment-climate-statements/ (8.6.2019)

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Van der Bellen lädt Lukaschenko ein

Im Rahmen des Glückwunsch-Schreibens von Van der Bellen anlässlich des belarussischen Nationalfeiertages lud der österreichische Bundespräsident den belarussischen Staatspräsidenten zu einem Österreichbesuch im Novmeber 2019 ein.:

Lukashenko Invited To Austria In November

Die ÖWG begrüßt diese Einladung als einen guten und wichtigen Schritt zur Vertiefung und Intensivierung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Belarus.

Herr Präsident, auch die Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft freut sich auf Ihren Besuch in Österreich!

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Schüleraustausch und Städtefreundschaft Minsk-Linz

Nicht einmal ein Jahr nachdem eine Delegation der Stadt Linz und der

Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft (ÖWG) eine engere

Zusammenarbeit mit Minsk (Rayon Oktjabrskij) und einen Schüleraustausch

mit dem dortigen Gymnasium Nr. 56 (Deutsch-Schwerpunkt) vereinbart hat,

ist nun im Juni die erste belarusische Schülergruppe nach Österreich

gekommen. So besuchten im Juni 2019 zehn SchülerInnen und zwei

Lehrerinnen die Stadt Linz, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und

die oberösterreichische Landeshauptstadt näher kennen zu lernen. Für das

kommende Jahr ist ein Gegenbesuch von Linzer Schülern in der

belarusischen Hauptstadt geplant.

Gerade im Bereich von Schülern und Studenten sind Austausch und

Kooperation besonders nachhaltig, da die positiven Eindrücke ein Leben

lang die Sichtweise der jungen Menschen prägen. In Zeiten

internationaler Spannungen hilft der persönliche Kontakt auch,

Vorurteile abzubauen und über den Tellerrand zu blicken – ganz im Sinn

des Vereinszwecks der ÖWG. Nicht zuletzt bietet die Kenntnis der

russischen und der deutschen Sprache viel Potenzial im Bereich

international tätiger Unternehmen, zumal Österreich ein wichtiger

Handelspartner russisch-sprachiger Länder ist. Mit der guten

Unterstützung der beiden Botschaften zeichnet sich großes Potenzial für

weitere Zusammenarbeit ab. Danke allen Beteiligten!

Delegation der Stadt Linz und der ÖWG im Juli 2018 in Minsk,
Gymnasium 56
Schülergruppe des Gymnasiums 56 im Juni 2019 auf Sprachaufenthalt in Linz
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Staatsfeiertag- Empfang in der belarussischen Botschaft

Nationalfeiertag von Belarus in Wien

Die Botschaft der Republik Belarus gab am 26. Juni 2019 ein Gartenfest aus Anlaß des Nationalfeiertags von Belarus (der eigentlich am 3. Juli stattfindet, aber von der Botschaft in Wien aus organisatorischen Gründen meist vorverlegt wird).

Die Botschaft hatte dazu das Volksmusikensemble „Medunica“ von BelAz, dem Großraumkippererzeuger aus Zodina in der Region Minsk, sowie die Sängerin und Violinistin Yuliya Lebendenko und die künstlerische Fotographin Irina Gurdievskaja mit einer Ausstellung ihrer Werke eingeladen. Frau Botschafterin Dr. Alena Kupchyna betonte in ihrer Begrüßung, daß der Feiertag ein Fest der nationalen Unabhängigkeit sei und wies auf die sehr verbesserten Beziehungen mit Österreich hin.

Der Empfang wurde unter anderen vom Generalsekretär der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), Thomas Greminger, und vom Generalsekretär der GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) Sergei Nikolajewitsch Lebedew besucht. Von Seiten der ÖWG nahmen zehn Vereinsmitglieder teil.                           Fotos: Victoria Benhak.

Frau Botschafterin Dr. Alena Kupchyna begrüßt das Volksmusikensemble „Medunica“ und die Gäste anlässlich des Nationalfeiertages von Belarus
Frau Botschafterin Dr. Alena Kupchyna mit Yuliya Lebedenko und Peter Bachmaier
Elisabeth Höbart, MR Andreas Hach, Victoria Benhak, Amela Mušanović, Detlef Wimmer, Thomas Lösch, Yuliya Lebedenko und Peter Bachmaier im Garten der Botschaft
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Belarus feiert “Tag der Unabhängigkeit”- 75 Jahre Befreiung von Belarus

Am 03.Juli feierte die gesamte Republik den “Tag der Unabhängigkeit”. Zum 75. Mal jährte sich die Befreiung des Landes von der deutsch-faschistischen Okkupation durch die Rote Armee und die Partisanen.

Zahlreiche Feierlichkeiten und Veranstaltungen wurden in allen größeren Städten und Orten des Landes durchgeführt.

Die größten Feiern fanden in der “Heldenstadt” Minsk statt.

Nach der Rede des Staatspräsidenten fuhren Truppenteile aller Waffengattungen zur größten Militärparade in der Geschichte des Landes auf. Danach wurde vom Jugendverband, Sportlern und Studenten eine große Balett-Inszenierung aufgeführt. Der Tag endete mit einen Riesenfeuerwerk und vielen Konzerten.

Die gesamte Parade kann hier online angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=qXXWcFJD0gc

Die belarussische SSR hat sich 1944 selbst befreit. Durch die größten Anstrengungen und Opfer (fast jeder 3. Belarusse kam zwischen 1941-1944 um Leben) leistete Belarus einen gigantischen Beitrag nicht nur zur eigenen Befreiung, sondern auch zur Befreiung Europas vom Nazismus. Dadurch wurde Belarus nach 1945 auch ein eigener UN-Sitz zuerkannt.

Die ÖWG wünscht der Republik Belarus und allen unseren weißrussischen Freunden alles Gute zum Staatsfeiertag, viel Glück, Frieden und Wohlstand für die Zukunft! S praznikom- Ura!

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ÖWG-Delegationsreise nach Minsk 2019

Österreich und Belarus

zwischen Globalisierung und nationaler Souveränität

Veranstaltungen der ÖWG in Minsk

Mai 2019

Die ÖWG veranstaltete im Rahmen einer Reise mit einer Delegation aus 12 Mitgliedern, zusammen mit Partnern in Belarus, zwei Seminare in Minsk, die der weiteren Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden sehr verwandten Ländern dienen sollten. Das erste fand am 16. Mai im Haus der Freundschaft unter dem Titel „Österreich aktuell – landeskundliches Seminar“ statt. Es wurde von Nina Iwanowa, der Direktorin des Hauses, eröffnet und von der österreichischen Botschafterin Aloisia Wörgetter als Mitveranstalterin und Förderin begrüßt. Unter der Moderation der Geschäftsführerin der Belarussisch-Österreichischen Gesellschaft“, Olesja Domennikowa, sprach Peter Bachmaier, Präsident der ÖWG, über „Hauptetappen der Kulturpolitik Österreichs von 1945-2019“, Thomas Lösch, Leiter des Stadtarchivs St. Pölten, der einen Überblick über die Geschichte der Ersten und Zweiten Republik Österreich gab, Elisabeth Bachmaier, Schuldirektorin a. D., die das Thema „Die österreichische Varietät der deutschen Sprache“ behandelte, und am Schluß hielt Victoria Benhak, Juristin und Verwalterin des Schulzentrums „Sacré Coeur“ in Wien, eine Bildschirmpräsentation über die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Österreichs. Im Anschluss an die Vorträge gaben die Pianistin Marina Romeyko, Absolventin der Musikuniversität Wien und Mitglied des Kammerorchesters Minsk, und die Sopranistin Irina Loy, bisher erste Solistin des Operntheaters von Duschanbe, ein Konzert mit österreichischer Musik.

Am Abend lud Botschafterin Wörgetter aus Anlass des Besuches der ÖWG zu einem Buffet Diner in ihre Residenz ein, an dem etwa 25 Personen teilnahmen.

An der Delegation der ÖWG nahm auch der Generalsekretär des „Urban Forum“, Bernhard Müller, Bürgermeister von Wiener Neustadt (2005-2015), teil, der Kontakt mit dem Belarussischen Städtebund aufnahm, um Städtepartnerschaften zwischen Österreich und Belarus herzustellen.

Am 17. Mai wurde an der Fakultät für internationale Beziehungen der Belarussischen Staatsuniversität Minsk und gemeinsam mit dem Belarussischen Republikanischen Jugendverband (BRSM) das Symposium „Europe between Globalization and National Sovereignty“ in englischer Sprache durchgeführt. Das Seminar, das von Dekan Prof. Viktor Schadurski vor etwa 70 Studenten und Professoren, sowie von Peter Bachmaier und dem internationalen Sekretär des BRSM, Pawel Groschewik, eröffnet wurde, setzte sich zum Ziel, eine objektive, politologisch begründete Sicht auf die heutige Krise der Europäischen Union und der internationalen Beziehungen zu geben.

Peter Bachmaier analysierte die Krise der Beziehungen der EU mit ostmitteleuropäischen Ländern und der Russischen Föderation; David Stockinger, Vizepräsident der ÖWG, sprach über „The Austrian Neutrality and Globalism: A new Foreign Policy and a Progressive Model of Cooperation and Integration are Necessary“; Hannes Hofbauer, Leiter des Verlags „Promedia“, sprach über das Thema „The Crisis of Migration“, über das er ein Buch verfasst hatte; Detlef Wimmer, Jurist, früherer Vizebürgermeister von Linz, und David Kainrath, Politologe, sprachen über „Democratic Deficit and Liberalization of Public Service – Two Pitfalls of European Integration“ mit Fotos. Danach lud Dekan Schadurski die Teilnehmer zu einem Buffet ein, das auch den Studenten die Möglichkeit gab, Fragen zu stellen.

Am 18. Mai besuchte die Delegation der ÖWG in Begleitung der Botschafterin Aloisia Wörgetter und eines belarussischen Historikers, der die Führung übernahm, den Denkmalkomplex Maly Trostenez, der zur Erinnerung an die unzähligen Opfer der nationalsozialistischen Besetzung der Belorussischen Sowjetrepublik im Jahr 2018 errichtet wurde. An dem erst am 28. März 2019 von Bundeskanzler Kurz eingeweihten Denkmal „Massiv der Namen“, das an die österreichischen Opfer des Holocaust erinnern soll, legte die Delegation Blumen nieder.

Am 18. Mai besuchte Elisabeth Bachmaier auf Einladung der Direktorin Ruslana Leschtschenko das Gymnasium Nr. 56, in dem von den etwa 1000 Schülern die Hälfte Deutsch lernt, führte ein Gespräch mit Deutschlehrern und Schülern und nahm auch an einem Schulfest teil. Im Anschluss daran besuchten Peter und Elisabeth Bachmaier das Kloster der hl. Elisabeth, wo sie von Sr. Daria und Sr. Elisabeth in Begleitung von  Andrei Schupljak vom Außenministerium durch das Kloster geführt wurden. Das Kloster gibt mit seinen vielen Werkstätten für Ikonen, Malerei, Kunsthandwerk, einer Schule, einem Pilgerhaus, einem Klosterladen, einem Heim für Suchtkranke, einigen Gaststätten, und einer Landwirtschaft mit Pferdezucht etwa 2000 Personen Arbeitsplätze.

Am Abend gab die ÖWG ein Abschiedsessen im Restaurant Traktir, an dem die österreichische Botschafterin und 25 Gäste teilnahmen.

Wir danken unseren Partnern in Belarus, der österreichischen Botschaft, unserem Vertreter in Belarus, David Kainrath, der Geschäftsführerin der Belarussisch-Österreichischen Gesellschaft, Olesja Domennikowa, und den Musikerinnen, Marina Romeyko und Irina Loy, für die ausgezeichnete Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Veranstaltungen. 

Die Delegation der ÖWG beim Empfang bei der Direktorin des Hauses der Freundschaft, Nina Iwanowa, 16. Mai 2019:
Thomas Lösch, Hannes Hofbauer, David Stockinger, Nina Iwanowa, Botschafterin Aloisia Wörgetter, Peter Bachmaier, David Kainrath, Bernhard Müller
Die Delegation der ÖWG im Haus der Freundschaft nach dem Konzert mit Pianistin Marina Romeyko und Sopranistin Irina Loy
Empfang bei der österreichischen Botschafterin Aloisia Wörgetter, 16. Mai 2019
Botschafterin Aloisa Wörgetter begrüßt das Symposium „Europe between Globalization and National Sovereignty“ an der Fakultät für internationale Beziehungen, 17. Mai 2019
Dekan Viktor Schadurski mit der Delegation der ÖWG, 17. Mai 2019
Empfang bei Botschafterin Wörgetter
Besuch im Gymnasium Nr. 56: Direktorin Ruslana Lewtschenko, Peter und Elisabeth Bachmaier, Andrei Schupljak (sitzend) und Lehrerinnen
Die Delegation der ÖWG vor dem Denkmal für die österreichischen Opfer des Holocaust „Massiv der Namen“ des Architekten Daniel Sanwald in Maly Trostenez am 18. Mai 2019
Botschafterin Wörgetter mit der Delegation der ÖWG in Trostenez

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25 Jahre Aktion „Erholung für Kinder aus Belarus“

25 Jahre Aktion „Erholung für Kinder aus Belarus“

Feier für Maria Hetzer in Minsk

Am 24. April 2019 wurde im Haus der Freundschaft in Minsk, in der Belarussischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Verbindungen mit dem Ausland, das 25-jährige Jubiläum des Projektes „Erholung für Kinder aus Belarus“ gefeiert.  Hochrangige Gratulanten bedankten sich mit sehr positiven Worten, Ehrenurkunden und Blumen bei Maria Hetzer für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre jahrzehntelangen Bemühungen, die von Tschernobyl betroffenen Kinder durch Erholungsaufenthalte in Österreich zu unterstützen, Kontakte zwischen unzähligen Familien in Belarus und Österreich herzustellen und Interesse am jeweils anderen Land zu wecken bzw. zu fördern. Insgesamt konnten bisher mehr als 4000 Kinder aus Belarus einen dreiwöchigen Erholungsurlaub bei österreichischen Gastfamilien verbringen. Auch im Sommer 2019 wird das Projekt weitergeführt werden; es sollen ca.150 Kinder zur Erholung eingeladen werden. Für Maria Hetzer ist dieses Projekt längst zu ihrem Lebensinhalt geworden, Belarus ist zu ihrer zweiten Heimat geworden.

Auch die Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft (ÖWG) gratuliert ihrem langjährigen Mitglied Maria Hetzer zu ihrer tollem Arbeit und ihrem Jubiläum! 

 

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Minsk bereit für die Europäischen Spiele!

Die belarussische Hauptstadt ist schon bereit für die Europäischen Spiele, die dort vom 21.-30 Juni stattfinden werden. Minsk wird sich seinen Gästen einmal mehr als offener und herzlicher Gastgeber präsentieren.

Die Detailinformationen zu den Europäischen Spielen finden Sie unter https://minsk2019.vetliva.by/en/

In “Diplomacy&Commerce” ist aktuell ein Interview mit der belarussischen Botschafterin Alena Kupchyna zu den Europäischen Spielen erschienen: http://diplomacyandcommerce.at/minsk-ist-bereit-fur-die-european-games-2019/

 

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Empfang in der belarussischen Botschaft

Am 11.04. wurden Vertreter der ÖWG von der belarussischen Botschafterin Alena Kupchyna empfangen, die im Mai eine Delegation nach Minsk bilden werden.

Der ÖWG-Präsident Prof. Bachmaier informierte Frau Botschafterin über das Programm der Delegation in Minsk. Die ÖWG organisiert in Minsk ein Österreich-Seminar im Haus der Freundschaft und wird ein Symposium zum Thema “Globalisierung und nationale Souveränität” an der Fakultät für internationale Beziehungen mitorganisieren. Daneben wird es wieder ein Kultur- und Besuchsprogramm geben.

Weiters wurden relevante politische Fragen der bilateralen Kooperation, das Bild von Belarus in Österreich und umgekehrt, die Rolle der Massenmedien, die gegenwärtige Lage in Europa und vor allem die Notwendigkeit aktiver Friedenspolitik besprochen. Alena Kupchyna dankte der ÖWG für die jahrelange tolle Arbeit der Organisation und freute sich auch schon auf die kommende Zusammenarbeit. Als Geschenk überreichte sie den ÖWG-Mitgliedern ein neues Buch zur älteren Geschichte von Belarus.

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Film-Premiere “Sonderghetto” in St. Pölten

Am Donnerstag, den 4. April, fand im Gemeinderatssitzungssaal der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten die Österreich-Premiere der belarussischen Fernsehproduktion „Sonderghetto“ statt. Der Film handelt von jenem Teil des Minsker Ghettos, in welchem deportierte Juden aus Mitteleuropa, darunter auch aus Österreich, eingesperrt waren. So gut wie niemand dieser Menschen hat den Holocaust überlebt. Eingeladen hatten hierzu die Stadt St. Pölten, sowie die belarussische Botschaft in Österreich. Vor dem gut gefüllten Auditorium, darunter ÖWG-Präsident Peter Bachmeier, sprachen Botschafterin Alena Kupchyna, sowie Bürgermeister Matthias Stadler Grußworte. Eine kurze inhaltliche Einführung zum Thema gab der St. Pöltner Historiker Mag. Thomas Lösch. Zum Film sprach der Drehbuchautor Boris Gersten.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von unserem Vorstandsmitglied Yuliya Lebedenko umrahmt.

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